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Kohlekraftwerke aus Reserve sollen länger am Netz bleiben dürfen


BERLIN (dpa-AFX) - Kohlekraftwerke, die aus der Reserve zurückgeholt werden, sollen länger am Netz bleiben dürfen. Darauf verständigte sich die Bundesregierung. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur: "Es ist gut, dass wir uns jetzt einig sind, dass die Stromkapazitäten deutlich ausgeweitet werden müssen. Die Laufzeitverlängerung der Kohlekraftwerke bis zum 31. März 2024 gibt den Betreibern Planungssicherheit beim Wiederhochfahren der Anlagen, die in der Reserve sind."

Die Kohlekraftwerke würden in den nächsten beiden Wintern einen wichtigen Beitrag zur Entspannung auf dem Strommarkt leisten, sagte Dürr. "Alles, was Strom produzieren kann, sollte jetzt ans Netz, denn die Preise müssen runter." Bisher können laut einer Verordnung des Wirtschaftsministeriums Kohlekraftwerke, die aus der sogenannten Netzreserve zurückkommen, bis zum 30. April 2023 befristet am Strommarkt teilnehmen. Bisher sind zwei Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt worden.

Dürr forderte erneut, "dringend" den Weg für eine Laufzeitverlängerung der drei noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke freizumachen. "Was für die Kohlekraftwerke gilt, gilt erst recht für die klimaneutralen Kernkraftwerke. Auch die drei Atommeiler sollten bis 2024 am Netz bleiben, denn wir benötigen in den nächsten zwei Wintern jede Kilowattstunde. Ein Streckbetrieb wird keinesfalls ausreichen. Wir brauchen neue Brennstäbe."

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Dienstag gesagt, Stand heute gehe sein Ministerium davon aus, dass die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim im ersten Quartal 2023 weiter am Netz sein werden. Er habe sich mit den Betreibern der Atomkraftwerke auf Eckpunkte zur Umsetzung der geplanten Einsatzreserve bis spätestens Mitte April 2023 verständigt.

Neben Steinkohlekraftwerken sollen ab Anfang Oktober auch Braunkohlekraftwerke in den Strommarkt zurückkehren. Dabei handelt es sich um Braunkohlekraftwerksblöcke, die sich aktuell in der sogenannten Sicherheitsbereitschaft befinden./hoe/DP/zb