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Prozess um Millionenbetrug zulasten Fielmanns auf Zielgeraden


KIEL (dpa-AFX) - Im Prozess um einen mutmaßlichen Millionenschaden zulasten der Fielmann AG ist ein Urteil noch in diesem Jahr möglich. Die zuständige Wirtschaftsstrafkammer des Kieler Landgerichts habe den Beginn der Plädoyers für den kommenden Verhandlungstermin am 26. Oktober (09.00 Uhr) in Aussicht gestellt, teilte Gerichtssprecherin Lea Otten am Dienstag auf Anfrage mit. Sollten die Plädoyers an dem Tag beendet werden können, könne das Urteil möglicherweise am 14. November verkündet werden. Das Gericht hatte vor kurzem vorsorglich bis zum 12. Januar kommenden Jahres terminiert.

Auch Verteidiger Michael Gubitz geht davon aus, dass die Beweisaufnahme vor dem Abschluss steht - vorbehaltlich eventueller weiterer Anträge der Staatsanwaltschaft. Da die Verteidigung keine weiteren Anträge stellen wolle, rechne er damit, dass kommende Woche plädiert werden könne, sagte Gubitz.

In dem seit Juni laufenden Prozess wirft die Anklage einem Ex-Mitarbeiter der Fielmann-Werbeabteilung, einem Ex-Handballer und vier weiteren Angeklagten vor, Fielmann durch falsche Rechnungen um rund 6,4 Millionen Euro geschädigt zu haben. Die Anklage lautet unter anderem auf bandenmäßigen Betrug und Untreue in besonders schwerem Fall. Das Gericht ließ jedoch nach der Aussage des damaligen Vorgesetzten des hauptangeklagten Mitarbeiters der Fielmann-Marketingabteilung den Betrugsvorwurf fallen.

Die Verteidigung, die auch die Schadenhöhe bezweifelt, geht deshalb davon aus, dass "fünf der sechs Angeklagten nun sicher nicht mehr ins Gefängnis müssen". Sie hätten allenfalls Geld- oder Bewährungsstrafen zu erwarten./ska/DP/men