MorphoSys AGEI Kaufen
28.03. 21:59 67,180€ -0,03%
Novartis AGLS Kaufen
28.03. 23:00 89,745€ +1,31%
06.12. 22:50

ROUNDUP: Morphosys lizenziert Krebsprogramm an Novartis aus


PLANEGG (dpa-AFX) - Die Lizenzvergabe für potenzielle Krebsmedikamente spült dem unter hohen Kosten ächzenden Biotechnologieunternehmen Morphosys eine Millionensumme in die Kasse. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erhalte weltweite Exklusivrechte für präklinische Inhibitoren eines neuen Krebs-Zielmoleküls gegen eine Vorauszahlung von 23 Millionen US-Dollar (knapp 22 Mio Euro), wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Hinzu kommen könnten Meilensteinzahlungen sowie Tantiemen im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich auf den Nettoumsatz.

Das nun an Novartis lizenzierte Programm wurde den Angaben zufolge mit der Übernahme des US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals in das Forschungsportfolio von Morphosys aufgenommen.

Morphosys kann das Geld aus der Vereinbarung mit Novartis gut gebrauchen. Aktuell nehmen die Deutschen zwar Geld aus einem Schuppenflechtemittel vom US-Konzern Johnson & Johnson ein; müssen es aber komplett an das US-Unternehmen Royalty Pharma weiterleiten, das den Bayern im vergangenen Jahr die teure Übernahme von Constellation Pharma finanziert hatte.

Hoffnungen auf weitere Tantiemen waren zudem zuletzt mehrfach geplatzt, etwa beim Rheumamedikament Otilimab von GSK, da die Briten nach durchwachsenen Forschungsergebnissen keinen Zulassungsantrag planen. Zudem floppten Studien zum Alzheimer-Mittel Gantenerumab des Schweizer Lizenzpartners Roche.

Damit stieg der Erfolgsdruck auf das SDax-Unternehmen, mit eigenen Medikamenten zu punkten. Aktuell ist die Blutkrebstherapie Monjuvi noch das einzige Mittel überhaupt mit einer Marktzulassung. Studien auch für andere Einsatzgebiete mit Monjuvi laufen und verschlingen viel Geld.

Mit einem Minus von mehr als 50 Prozent auf gut 16 Euro zählt Morphosys zu den schwächsten SDax-Werten im laufenden Jahr. Damit setzte sich die Talfahrt 2022 fort, die Anfang 2020 nach einem Mehrjahreshoch von gut 146 Euro begonnen hat./mis/tih