BELO HORIZONTE (dpa-AFX) - Rund fünf Jahre nach dem verheerenden Dammbruch im brasilianischen Brumadinho ist das Strafverfahren gegen den damaligen Präsidenten des Bergbaukonzerns Vale vorerst eingestellt worden. Es gebe keine Hinweise auf ein kriminelles Verhalten von Fábio Schvartsman, urteilte ein Gericht in Belo Horizonte, wie das Nachrichtenportal G1 am Mittwoch berichtete. Das Verfahren gegen 15 weitere Angeklagte wegen Mordes und Umweltvergehen werde fortgesetzt. Der Verband der Opferfamilien kritisierte die Entscheidung. "Fábio Schvartsman wusste, dass der Damm unsicher war. Statt Leben zu retten, entschied er sich für Profit und Gier. Es war kein Unfall, es war ein Verbrechen", schrieb der Verband Avabrum auf Instagram. "Wir vertrauen darauf, dass die Bundesanwaltschaft gegen diese absurde Entscheidung Berufung einlegen wird." Der Damm an der Mine Córrego do Feijao war am 25. Januar 2019 gebrochen. Eine Schlammlawine rollte über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen nahe der Ortschaft Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais hinweg und begrub Menschen, Häuser und Tiere unter sich. 270 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Eine Tochtergesellschaft des TÜV Süd hatte den Damm erst ein halbes Jahr zuvor geprüft und für sicher befunden./dde/DP/jha