NEW YORK (dpa-AFX) - Der Preis für Kakao setzt seine Rekordjagd fort. Am Dienstag stieg der Preis für eine Tonne an der New Yorker Rohstoffbörse erstmals über die runde Marke von 10 000 US-Dollar. In der Spitze wurde der im Mai fällige Terminkontrakt mit 10 047 Dollar gehandelt. Das ist ein Rekord. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis mehr als verdoppelt, auf Sicht von einem Jahr ergibt sich mehr als eine Verdreifachung. "Der Grund ist unverändert die Angst vor einer Angebotsknappheit", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank. Als problematisch gelten vor allem der Anbau in westafrikanischen Ländern wie der Elfenbeinküste oder Ghana. Aus dieser Region stammen nach Angaben der Bank ING fast Dreiviertel des weltweiten Angebots. Allein auf die Elfenbeinküste entfielen etwa 44 Prozent, die Nummer Zwei Ghana steuere etwa 14 Prozent zum globalen Angebot bei. Ausschlaggebend für das knappere Angebot sind demnach vor allem Wettereffekte: So habe es im vergangenen Jahr besonders stark in der Region geregnet, während in diesem Jahr Trockenheit vorherrsche. Beides habe das ohnehin bestehende Angebotsdefizit am Markt weiter vergrößert, erklärt ING-Rohstoffexperte Warren Patterson. Am Morgen hatte das Statistische Bundesamt darauf hingewiesen, dass sich vor dem Osterfest eine wichtige Zutat für Schokolade zuletzt so stark verteuert habe wie seit gut 20 Jahren nicht mehr: Um 73,4 Prozent übertrafen demnach die Einfuhrpreise für Kakaobohnen und Kakaobohnenbruch im Januar das Niveau des Vorjahresmonates. Der Import von Kakaomasse und Kakaobutter sei 49,4 Prozent teurer gewesen als ein Jahr zuvor. Auch die Statistiker verweisen auf eine Angebotsknappheit wegen Missernten in Westafrika./bgf/jslmis