ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein entlastender Untersuchungsbericht zu den Manipulationsvorwürfen von Hindenburg Research hat am Montag die Aktien von Temenos auf Erholungskurs geschickt. Die Papiere des Bankensoftware-Spezialisten zogen in Zürich bis zum Mittag um gut 21 Prozent auf 74,50 Franken an und machten damit einen Teil ihrer Mitte Februar nach Bekanntwerden der Vorwürfe erlittenen Verluste wett. Der Gesamtmarkt legte etwas zu. In einer unabhängigen Untersuchung hatten sich keine Beweise für die Manipulationsvorwürfe des Shortsellers Hindenburg Research gefunden. Analysten hatten zwar bereits mit einer Entkräftigung der Vorwürfe gerechnet. Gleichwohl bewerteten sie den Bericht nun positiv. "Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor hinsichtlich des Geschäftsmodells von Temenos ist somit beseitigt", fasste ZKB-Analyst Christian Bader zusammen. "Wir glauben, dass dies den Heilungsprozess einleiten sollte und sich positiv auf den Aktienkurs auswirken wird", ergänzten die Experten von Jeffries. Ebenso hatte Vontobel-Analyst Michael Foeth von Anfang an nicht an die Anschuldigungen geglaubt. Jetzt richtet sich der Blick der Analysten wieder verstärkt auf die Zukunft. So steht die Ernennung eines neuen Vorstandsvorsitzenden immer noch aus. Zudem werde sich in der kommenden Woche bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen zum ersten Quartal noch zeigen, ob und in welchem Umfang sich die Episode auf Vertragsabschlüsse ausgewirkt hat, hieß es von den Experten. Das Investment-Research-Unternehmen Hindenburg hatte Temenos Mitte Februar Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung vorgeworfen. Unter anderem gab es laut Hindenburg Hinweise auf manipulierte Gewinne. Nach den Vorwürfen war der Aktienkurs eingebrochen und auf das Niveau von März letzten Jahres abgerutscht. Hindenburg Research hatte in dem Bericht auch darauf hingewiesen, dass man bei Temenos auf fallende Kurse wette. Die Untersuchung habe nun ergeben, "dass Hindenburg Research unrichtige und irreführende Behauptungen über Temenos und ihre Rechnungslegung, Produkte und Kundenbeziehungen aufgestellt und angebliche Fakten über Temenos verzerrt oder aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt hat", teilte der Bankensoftware-Spezialist mit./AWP/la/jha/