PARIS (dpa-AFX) - Der französische Luxuskonzern Hermes hat in den ersten drei Monaten des Jahres von einer starken Nachfrage in Asien profitiert. Insbesondere Lederwaren und Schmuck waren gefragt und glichen die sich im Vergleich schwächer entwickelnden Verkäufe mit Accessoires aus. Der um Wechselkurseffekte bereinigte Gesamtumsatz stieg um 17 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit. Damit schnitt Hermes stärker ab als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Die Aktie gab jedoch im Verlauf nach. Aktuell herrscht in der Branche ein Stück Ungewissheit in puncto Nachfrageentwicklung. Während das Hermes-Papier zu Handelsbeginn noch zulegte, stand die Aktie zuletzt fast 3 Prozent im Minus. Im laufenden Jahr hat sie allerdings auch schon fast ein Fünftel zugelegt. Nach dem chinesischen Neujahrsfest habe es im März eine "leichte Erosion" bei den erschwinglicheren Produkten, wie Seidentüchern gegeben, berichtete Finanzchef Eric du Halgouet. Händlern zufolge wurde das von Anlegern als Zeichen dafür gewertet, dass Hermes noch unter Druck geraten könnte, weil die Nachfrage seitens Käufer mit mittlerem Einkommen zurückgehe. Hauptsächlich richtet sich das Angebot von Hermes aber an reiche Kunden. Deren Nachfrage nach dem knappen Angebot an Kelly- und Birkin-Bags bleibt bislang auch in der momentan schwierigen Marktphase für den Luxusgüter-Sektor relativ stark. Währenddessen kämpft Konkurrent Kering mit Problemen bei der Marke Gucci und befindet sich deswegen mitten im Umbau. Das Unternehmen hatte tags zuvor vor einem Gewinneinbruch in diesem Jahr gewarnt. Anders als bei Hermes, kehrten die reichen Chinesen Kering in den ersten drei Monaten des Jahres den Rücken./lew/nas/mis