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25.06. 09:08

Kreise: Boeing-Offerte bewertet Zulieferer Spirit Aero mit 35 Dollar je Aktie


ARLINGTON (dpa-AFX) - Der kriselnde Flugzeugbauer Boeing will den Rückkauf seines Hauptzulieferers Spirit Aerosystems vor allem mit Aktien finanzieren. Spirit werde mit etwa 35 US-Dollar je Anteilsschein bewertet, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag und berief sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Boeing sei nach monatelangen Gesprächen vom Vorschlag einer reinen Barofferte abgerückt. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" darüber berichtet. Der Flugzeugbauer selbst wollte die Meldung nicht kommentieren.

Eine Bewertung von 35 Dollar pro Aktie würde einen Aufschlag von etwa sechs Prozent auf die Spirit-Aktie im Vergleich zum Schlusskurs am Montag bedeuten. Seit Bekanntgabe der Übernahmegespräche Ende Februar wäre dies ein Aufschlag von 22 Prozent.

Die Änderung hin zu einem reinen Aktientausch solle den finanziellen Druck auf den klammen Flugzeughersteller lindern, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen laut Bloomberg. Die endgültigen Bedingungen würden noch ausgearbeitet und könnten einen kleinen Betrag in bar enthalten.

Boeing-Finanzvorstand Brian West hatte im letzten Monat signalisiert, dass das Unternehmen alle Zahlungsoptionen prüfe, um sein Investment Grade Rating und seine Liquidität zu erhalten. Der US-Flugzeughersteller bekommt aktuell strikte Auflagen der Behörden nach einem Beinahe-Unglück eines Mittelstreckenjets Anfang des Jahres zu spüren.

So nimmt die US-Luftfahrtbehörde FAA deshalb die Produktion und die Qualitätssicherung von Boeing und dessen Rumpfzulieferer Spirit Aerosystems unter die Lupe. Auch das US-Justizministerium ermittelt. Zudem darf Boeing die Produktion der gesamten 737-Max-Reihe vorerst nicht über die Zahl von 38 Maschinen pro Monat hochfahren.

Um die Krise in den Griff zu bekommen, will der Hersteller seine einstige Rumpfsparte Spirit Aerosystems wieder übernehmen, die er vor fast 20 Jahren ausgegliedert hatte. Wenn die Übernahme zustande kommt, würde der Konzern die größte Auslagerung seiner Geschichte rückgängig machen./mne/niw/mis