MINNETONKA (dpa-AFX) - Der US-Krankenversicherer Unitedhealth hat im zweiten Quartal die Folgen der Cyberattacke zu spüren bekommen. Unter dem Strich ging der Gewinn um gut ein Fünftel auf 4,2 Milliarden US-Dollar (3,9 Mrd Eur) zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Minnetonka mitteilte. Abseits der Sonderbelastungen lief das Geschäft jedoch überraschend profitabel, obgleich die Folgen der Cyberattacke noch nicht ganz ausgestanden sind. Die Unitedhealth-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel um 0,9 Prozent zu. Der Hackerangriff auf die Konzernsparte Unitedhealthcare hatte im Februar wichtige Zahlungs- und Datennetze lahmgelegt, die im gesamten US-Gesundheitssystem genutzt werden. Ein Großteil der Aufräumarbeiten sei abgeschlossen, hieß es nun. Für die verbleibenden in Not geratenen Gesundheitsdienstleistern biete das Unternehmen weiterhin finanzielle Unterstützung. Nach eigenen Angaben hat UnitedHealth mehr als neun Milliarden Dollar in Form von Vorauszahlungen und Darlehen an die betroffenen Anbieter überwiesen. Zudem kündigte der US-Krankenversicherer an, auch das restliche Geschäft in Südamerika verkaufen zu wollen. Im ersten Quartal hatte sich das Unternehmen bereits von seinem Brasilien-Geschäft getrennt. Trotz der Turbulenzen steigerte der Konzern seinen Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut sechs Prozent auf 98,9 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 6,80 Dollar die Erwartungen von Branchenexperten. Im Gesamtjahr soll er weiterhin 27,50 bis 28 Dollar erreichen. Bei dieser Kennzahl klammert UnitedHealth jedoch den Großteil der Belastungen durch die Hackerattacke und den Verkauf des kompletten Südamerika-Geschäfts aus. Einschließlich der Sonderposten dürfte der Gewinn je Anteilsschein in diesem Jahr 15,95 bis 16,40 Dollar erreichen, erklärte das Unternehmen nun./mne/lew/jha/