GÖTEBORG (dpa-AFX) - Der schwedische Autobauer Volvo Cars hat im Zuge der erhöhten EU-Zölle gegen Elektroautos aus China seine Verkaufsprognose eingedampft. Der Konzern mit chinesischem Eigentümer plant demnach in diesem Jahr noch die Auslieferung von 12 bis 15 Prozent mehr Fahrzeugen als ein Jahr zuvor, wie er in Göteborg mitteilte. Bisher standen mindestens 15 Prozent Plus im Plan von Unternehmenschef Jim Rowan. Die Aktie erholte sich jedoch spürbar von den Kursverlusten der jüngeren Zeit und legte am Donnerstag in Stockholm zwischenzeitlich mehr als 7 Prozent zu. Mit zwischenzeitlich mehr als 34 schwedischen Kronen lag das Papier aber noch weit unter seinem Jahreshoch im April bei fast 45 Kronen. Auf zwölf Monate gesehen hat der Kurs mehr als ein Viertel eingebüßt. Die EU-Kommission hatte Anfang des Monats zusätzliche Zölle für die Einfuhr von Elektroautos aus China angekündigt, weil ihrer Ansicht nach viele Hersteller in der Volksrepublik von staatlicher Unterstützung profitieren. Volvo baut das kleine vollelektrische SUV-Modell EX30 in dem Land, will die Produktion aber im ersten Halbjahr 2025 auch im belgischen Ghent anfahren. Mehrheitseigentümer der Schweden ist der chinesische Autokonzern Geely. Anleger waren erleichtert, dass die Gewinnentwicklung bei den Schweden weiter nach oben zeigt. Der operative Gewinn stieg im zweiten Quartal dank geringerer Materialkosten überraschend kräftig um 60 Prozent auf 8 Milliarden Kronen (693 Mio Euro). Ein Jahr zuvor hatten insbesondere noch hohe Kosten für Batteriekomponenten die Ergebnisse belastet. Dabei musste Volvo im eigentlichen Verkauf Preisabschläge hinnehmen: Während die Auslieferungen um 15 Prozent auf gut 205.000 Autos kletterten, ging der Umsatz um ein Prozent auf 101,5 Milliarden Kronen zurück. Unter dem Strich wuchs der Nettogewinn ebenfalls um 60 Prozent auf 5,7 Milliarden Kronen./men/nas/stk