WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon hat im ersten Halbjahr wieder einen Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich verdiente SGL 29,4 Millionen Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte SGL noch einen Verlust von 10 Millionen Euro ausgewiesen. Ein Grund dafür war eine Wertminderung im Kohlefaser-Geschäft. Die Aktie des Kohlefaserspezialisten gewann bis zum Mittag knapp 1,4 Prozent und erreichte die Marke von 6,00 Euro. Seit Jahresbeginn hat der Kurs knapp acht Prozent eingebüßt. Die Resultate des ersten Halbjahrs sind laut Experte Henrik Paganetty vom Analysehaus Jefferies durchwachsen: Der Umsatz liege unter der Konsensschätzung, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) dagegen darüber. Nach der Einschätzung der Experten von Stifel Europe Equity Research lieferte SGL ein solides zweites Quartal, aber einen vorsichtigen Ausblick für das zweite Halbjahr. Die Geschäftsbereiche Graphit-Lösungen und Verfahrenstechnik haben sich laut Konzernchef Torsten Derr in den ersten sechs Monaten erwartungsgemäß gut entwickelt. Das Segment ist mit einem Anteil am Konzernumsatz von über der Hälfte der wichtigste Geschäftsbereich. Wegen eines beendeten Liefervertrages und der Nachfrageschwäche aus der Automobilindustrie sei das Segment Verbundwerkstoffe unter dem Vorjahresniveau geblieben. Auch für den Geschäftsbereich Kohlefasern sieht der Konzernchef weiterhin keine Erholung. Dieses steht für etwa ein Fünftel des Konzernumsatzes und ist damit der zweitgrößte Bereich. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr insgesamt um vier Prozent auf 538 Millionen Euro. Bereinigt um Währungseffekte schrumpfte er um 2,2 Prozent. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebitda) fiel um 1,7 Prozent auf 86,5 Millionen Euro. Die Nachfrageschwäche im Segment Kohlefasern belaste weiterhin sowohl den Umsatz als auch die Profitabilität, hieß es in der Mitteilung. SGL Carbon bestätigte seine Jahresprognose. Dabei geht SGL weiter davon aus, das untere Ende der Spannen zu erreichen. Das bereinigte Ebitda soll 160 bis 170 Millionen Euro erreichen, der Konzernumsatz auf dem Vorjahreswert von rund 1,1 Milliarden Euro liegen./lfi/nas/jha/