PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach den Gewinnen im Wochenverlauf ist es am Freitag an den europäischen Aktienmärkten nur noch zögerlich nach oben gegangen. Erneut günstige Nachrichten aus China entfalteten ihre Wirkung vor allem bei den betroffenen Sektoren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Mittag um 0,38 Prozent auf 5.051,51 Punkte. Außerhalb der Eurozone legte der schweizerische SMI um 0,15 Prozent auf 12.228,46 Zähler zu. Der britische FTSE 100 gewann 0,32 Prozent auf 8.311,31 Punkte. Weitere Maßnahmen zur Stützung der chinesischen Wirtschaft beflügelten einmal mehr die europäischen Exportwerte, nachdem Chinas Zentralbank die Mindestreserve für Banken gesenkt hatte, um der angeschlagenen Wirtschaft unter die Arme zu greifen. "Die Hoffnung auf eine konjunkturelle Belebung im Reich der Mitte treibt die Aktienkurse rund um den Globus weiter nach oben", stellt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest. Zudem gab es günstige Signale von der Inflation, die sich in Spanien und Frankreich deutlich abgeschwächt hatte. Der Blick gilt am Nachmittag neuen Inflationsdaten aus den USA. "Diese könnten die Zinssenkungshoffnungen bei den Investoren noch einmal stark beeinflussen", so Marktexperte Andreas Lipkow. Gewinne verzeichneten wie schon am Vortag die Luxusgüter- und Autowerte. Für beide Branchen ist China ein wichtiger Absatzmarkt. Auch eine gesenkte Prognose des Scheinwerfer-Herstellers Hella bremste die Aktien der Zulieferer nicht. Anteile der Hella-Mutter Forvia kletterten sogar um 8,4 Prozent, obwohl das Unternehmen den Ausblick ebenfalls gesenkt hatte. Die Analysten von Bernstein maßen dem angesichts der Branchensituation nur noch geringe Bedeutung bei. Zudem spreche die günstige Verschuldungslage für das Unternehmen. Zudem fielen Aktie des Sensorenherstellers Sensirion mit rund elf Prozent Aufschlag auf. Die UBS hatte das Rating für die Titel gleich um zwei Stufen auf "Buy" von "Sell" hochgestuft. Im starken Chemiesektor kletterten BASF um 5,2 Prozent und bügelten damit die jüngste Delle aus. Der Dividendenschock vom Vortag ist damit abgehakt. Anleger und Experten konzentrieren sich auf die Chancen des Konzernumbaus./mf/stk