DÜSSELDORF/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Für den Immobilienkonzern LEG laufen die Geschäfte wieder besser. "Für uns als Wohnungsbestandshalter ist die Krise vorbei", sagte Unternehmenschef Lars von Lackum im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. 2023 sei bezüglich der Abwertungen von Immobilien das schlimmste Jahr für das Unternehmen gewesen. Auch der Verkauf von Immobilien kommt laut dem Manager wieder etwas mehr in Schwung. "Wir sehen wieder mehr Käufer und mehr Geld im Markt", sagte von Lackum. Bis Anfang August habe das Unternehmen Immobilien im Wert von 234 Millionen Euro etwa an Pensionsfonds, Versicherer, offene Fonds, Private Equity sowie auch an Privatpersonen veräußert. Die Verkaufserlöse hätten leicht über dem Buchwert gelegen. Derzeit stünden noch 3000 Wohneinheiten zum Verkauf, die im Durchschnitt oberhalb des Buchwertes verkauft werden sollen. Mit Zukäufen werde sich das Unternehmen bis zu einem LTV - das Verhältnis des Kreditbetrages zum Marktwert - von 45 Prozent zurückhalten, betonte von Lackum. Einzige Ausnahme sei das Immobilienunternehmen Brack Capital Properties (BCP), an dem die Gesellschaft derzeit 36 Prozent hält. Der aktuelle BCP-Mehrheitseigner Adler Group könnte nach erfolgreicher Restrukturierung seine Anteile wohl in einem strukturierten Verkaufsprozess an den Markt bringen. An diesem Anteil hätte LEG Interesse, aber nicht zu jedem Preis. Adler ist derzeit noch mit 63 Prozent an BCP beteiligt. Rund ein Prozent gehört Minderheitsaktionären, da das Unternehmen an der israelischen Börse notiert ist. Wohnimmobilienkonzerne hätten zwar das Schlimmste hinter sich, führte von Lackum weiter aus. Das gelte aber nicht für die Projektentwickler. Der Transaktionsmarkt sei immer noch schwergängig, und dies bedrohe die Existenz von Immobilienentwicklern. Das schließe nicht nur Gewerbe-, sondern auch Wohnimmobilienentwickler ein. Mit Blick auf allgemeine Forderungen nach günstigem Wohnungsbau fügte der LEG-Chef hinzu, er glaube nicht, "dass in dem aktuellen politischen Umfeld kostengünstiger Wohnraum geschaffen werden kann." Die Probleme würden nicht auf der bundesgesetzlichen Ebene liegen, sondern das Bauen scheitere im Lokalen, im Kleinen. "Wir haben beim Neubau kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsdefizit und den mangelnden Durchgriff letztlich eines Verantwortlichen, diese Entscheidung zu treffen."/mne/tav/mis