FRANKFURT/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Kursrutsch von Jenoptik setzt sich auch am Donnerstag fort. Im frühen Handel verloren die Titel des Technologieunternehmens weitere 3,5 Prozent auf 24,50 Euro, womit sich das Minus in nur drei Handelstagen auf mehr als 15 Prozent summiert. Auslöser der Kursmisere war vor zwei Tagen die Gewinnwarnung des Branchenschwergewichts ASML . Die Anteile des niederländischen Chipindustrie-Ausrüsters konnten sich auch am Donnerstag zunächst nicht fangen und gaben nochmals moderat nach. Jenoptik ist Zulieferer von unter anderem ASML. Positive Nachrichten vom taiwanesischen Chiphersteller TSMC , der weiter vom KI-Boom profitiert und einen zuversichtlichen Ausblick gab, halfen nicht. Jenoptik belastet vielmehr noch eine vom Investmenthaus Stifel gestrichene Kaufempfehlung. Analyst Florian Sager begründete sein auf "Hold" gesenktes Anlageurteil mit negativen Aussagen von ASML zum kommenden Jahr. Diese legten eine weitere Verschlechterung des Marktumfeldes für Halbleiter nahe. Die Jenoptik-Papiere notieren derzeit auf dem tiefsten Stand seit Anfang August. ASML bewegen sich auf dem tiefsten Niveau seit Ende November 2023. Die Zahlen von ASML für das dritte Quartal seien gut gewesen, aber von einer enttäuschenden Prognose für 2025 überschattet, hieß es von der DZ Bank. Viele Chiphersteller würden derzeit wegen der schwachen Nachfrage nach Halbleitern außerhalb des KI-Sektors den Bau von Fabriken verschieben, hatte Analyst Ingo Wermann am Vortag geschrieben. Jenoptik wiederum hatte erst im August die Jahresziele bestätigt und dabei auch mitgeteilt, dass der Bau einer neuen Fabrik für Halbleiterausrüstung in Dresden im kommenden Jahr abgeschlossen werden soll. Die Halbleiterindustrie ist für Jenoptik ein Schlüsselmarkt, weshalb die Aktien auf Nachrichten des Branchenschwergewichts ASML sensibel reagieren. Als Hersteller von Lithographiesystemen für Halbleiterhersteller gilt ASML als Gradmesser für die künftige Entwicklung der Branche./ajx/ck/men