LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Industrie-Recycler Befesa kappt nach einem schwierigen Quartal die Gewinnerwartung für das laufende Jahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte nur noch auf 210 bis 215 Millionen Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mit. Analysten rechnen ungefähr mit der Mitte der neuen Spanne. Zuletzt hatte der Vorstand 205 bis 235 Millionen Euro in Aussicht gestellt - nach 182 Millionen Euro im Vorjahr. Die Neuigkeiten sorgten an der Börse vorübergehend für schlechte Stimmung. Die Befesa-Aktie verlor zwischenzeitlich rund vier Prozent. Zuletzt büßte die Aktie im MDax , dem Index der mittelgroßen Werte, noch rund 0,7 Prozent ein. Seit drei Monaten hat das Papier nun rund ein Viertel an Wert eingebüßt. Die Kursverluste seit dem Jahreswechsel summieren sich auf rund 38 Prozent. Auch mittel- und langfristig hatten Anleger wenig Freude. Die neue Prognose basiere auf einer optimistischen Einschätzung für das Schlussquartal, hieß es weiter. Konzernchef Asier Zarraonandia erwartet gute Geschäfte mit Stahlstaubrecycling. Für 2025 versprach er ein "starkes zweistelliges Ebitda-Wachstum". Noch Ende Juli hatte der Vorstand auf eine stärkere zweite Jahreshälfte gehofft. Zumindest in den drei Monaten bis Ende September wurde daraus nichts: Während das Stahlstaub-Segment einen Volumenrückgang in Asien verzeichnete, knickte die Nachfrage nach Sekundäraluminium wegen der schwachen Automobilindustrie in Europa ein. Der Umsatz des dritten Quartals legte insgesamt um 1,7 Prozent auf fast 294 Millionen Euro zu. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich um fast 16 Prozent auf knapp 49 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Befesa allerdings mit fünf Millionen Euro fast ein Drittel weniger. Bei den Quartalszahlen schnitt das Unternehmen schlechter ab als am Markt erwartet. Jefferies-Analyst Martin Comtesse betrachtet die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Er geht davon aus, dass Befesa zum Jahresende eine bessere Preisentwicklung und weitere positive Kosteneffekte zugutekommen werden./ngu/stw/jha/