CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Der Covid-Impfstoffhersteller Moderna hat ein unerwartet gutes Quartal hinter sich. Der neueste Booster der Amerikaner wurde drei Wochen früher als im letzten Jahr zugelassen und wirkte sich dadurch positiv auf die Produktverkäufe im Quartal aus, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. "Es ist unklar, ob Moderna so viele Covid-Impfstoffe verkaufen wird wie im letzten Jahr, aber es sieht nach einem dauerhaften und beträchtlichen Markt aus", sagte Moderna-Finanzvorstand Jamey Mock der Nachrichtenagentur Bloomberg in einem Interview. Die Aktie sprang im vorbörslichen Handel um neun Prozent an. Der Gesamtumsatz des in Cambridge im US-Staat Massachusetts ansässigen mRNA-Spezialisten kletterte im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent auf 1,86 Milliarden Dollar. Dabei steht der Covid-Impfstoff Spikevax nahezu allein für den gesamten Konzernerlös. Der mRNA-Spezialist hat mit seiner noch jungen Atemwegsimpfung gegen des Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) lediglich noch ein weiteres Produkt im Portfolio. Der Umsatzbeitrag des Vakzins blieb mit 10 Millionen Dollar im Berichtszeitraum jedoch vergleichsweise gering - da sich die Zulassung bis Mai verzögert hatte, hatten viele Kunden Konkurrenzprodukte bestellt. Für das Gesamtjahr peilt Moderna unverändert einen konzernweiten Produktumsatz mit Impfstoffen von 3 bis 3,5 Milliarden Dollar an. Die Moderna-Aktie steht bisher in diesem Jahr mächtig unter Druck, weil immer mehr Investoren nach dem Ende des Corona-Booms den Aussichten des Unternehmens nicht mehr trauten. Im September schockte der Konzern zudem mit einer überraschend schwachen Prognose für 2025. Im vergangenen Quartal senkte Moderna den eigenen Angaben zufolge seine Kosten erheblich, unter anderem fielen ungenutzte Kapazitäten weg. Der in den USA stark beachtete Gewinn je Aktie (EPS) von 0,03 Dollar übertraf in der Folge die Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich wies Moderna zumindest wieder einen kleinen Gewinn von 13 Millionen Dollar aus, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 3,6 Milliarden Dollar angefallen war./tav/nas/stk