HAMBURG (dpa-AFX) - Ungünstiges Wetter und Verzögerungen bei neuen Anlagen durchkreuzen die Gewinnpläne des Wind- und Solarparkbetreibers Encavis . Weil außerdem die Strompreise niedriger ausfielen als im Vorjahr, streicht der Vorstand seine Geschäftsziele für das laufende Jahr zusammen. Der Umsatz dürfte statt über 460 Millionen nur noch etwa 425 Millionen Euro erreichen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen überraschend am Freitagabend in Hamburg mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern werde statt mehr als 175 Millionen nur noch 135 bis 145 Millionen Euro erreichen. In den ersten neun Monaten stieg Encavis' Stromproduktion im Jahresvergleich zwar minimal auf knapp 2,68 Gigawattstunden. Der Umsatz ging jedoch auf vergleichbarer Basis um zehn Prozent auf knapp 322 Millionen Euro zurück. Die staatlichen Strompreisbremsen aus dem Vorjahr sind dabei schon herausgerechnet. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (operatives Ebit) sackte nun sogar um 31 Prozent auf knapp 159 Millionen Euro nach unten. Das Unternehmen begründete die Entwicklung mit einem schwierigeren Geschäft des Encavis Asset Managements wegen der gestiegenen Zinsen und mit der verspäteten Inbetriebnahme von Anlagen. Zudem sei das Wetter für Wind und Solar in diesem Jahr europaweit insgesamt bislang deutlich schlechter ausgefallen als das erwartete Standardwetter. Im Vorjahr sei es hingegen überdurchschnittlich gut gewesen./stw/he