(neu: ARD) BERLIN (dpa-AFX) - Unmittelbar nach Bekanntgabe des Termins der Neuwahl zum Bundestag haben erste Fernsehsender Planungen für die Wahlkampfberichterstattung bekanntgegeben. RTL und ntv planen gleich drei TV-Duelle an einem einzigen Abend. "In drei aufeinanderfolgenden Runden sollen sich jeweils zwei Kanzlerkandidaten beziehungsweise Spitzenkandidaten der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie des BSW den Fragen stellen, die das Land bewegen. Erste Gespräche mit den Parteien laufen dazu jetzt an", teilten die beiden Sender aus derselben TV-Familie mit. Zum Termin gab es noch keine Angaben. Der Geschäftsführer von RTL News und ntv, Martin Gradl, sagte: "Vorgezogene Wahlen und unklare Mehrheiten erfordern neue Wege im TV-Wahlkampf. Zu viele Perspektiven und Möglichkeiten für ein klassisches TV-Duell, das den Menschen ja einen echten Mehrwert für ihre Wahlentscheidung bieten soll." Auch ProSieben und Sat.1 haben offensichtlich neue Konzepte in der Planung. Sein Senderverbund habe "die großen Parteien schon im frühen Herbst zu neuen Duell-Konstellationen eingeladen", sagte ProSiebenSat.1 -Chefredakteur Sven Pietsch. "Diese Einladung an CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und die AfD haben wir in den vergangenen Tagen erneuert. Wir sind in konstruktiven Gesprächen." Das ZDF kündigte auf dpa-Anfrage an, der Sender plane "ein breites und inhaltsstarkes Informationsprogramm" zu der vorgezogenen Bundestagswahl. "Eine entscheidende Rolle werden mehrere Sendungen mit den Kanzlerkandidaten und den weiteren Spitzenkandidatinnen und-kandidaten der Parteien spielen. Die Gespräche hierzu laufen." Seitens der ARD hieß es auf Anfrage, man erarbeite dort aktuell ein "programmliches Gesamtkonzept" zur Wahl. "Dabei spielen auch gemeinsame Formate mit dem ZDF eine Rolle. Die Winterpause der politischen Talks prüfen wir ebenfalls im Hinblick auf den Bundestagswahltermin." Am Dienstag war bekanntgeworden, dass am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt werden soll. Nach dem Platzen der Ampel-Koalition hatten sich SPD und Union darauf geeinigt, diesen Termin anzustreben. Das Datum ist auch mit den Grünen als Juniorpartner der SPD in der rot-grünen Minderheitsregierung abgestimmt. Zunächst wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 16. Dezember die Vertrauensfrage im Bundestag stellen. Sollte Scholz erwartungsgemäß keine Mehrheit bekommen, wird der Wahltermin vom Kabinett formell Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen, der dann entscheidet./bok/DP/ngu