FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Übernahmeangebot hat die Aktien der Compugroup am Montag nach oben schnellen lassen. Der Finanzinvestor CVC bietet 22 Euro je Aktie, was einer Prämie von rund 51 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate entspricht. Der Compugroup-Kurs zog daraufhin im frühen Handel um fast 31 Prozent auf 21,52 Euro an. Erste Spekulationen über das CVC-Interesse waren am Sonntag aufgekommen, anschließend hatte die Compugroup entsprechende Gespräche bestätigt. Die Offerte kommt zeitlich nahe an einem Tiefpunkt des Aktienkurses, der im Herbst nahe 13 Euro das niedrigste Niveau seit etwa 12 Jahren erreicht hatte. Mit einem Abschlag von mehr als der Hälfte zählten die Compugroup-Aktien 2024 zuletzt im SDax zu den vier schlechtesten Indexwerten. Mehrere Gewinnwarnungen hatten die Aktien belastet. Ein Börsianer erwähnte daher, die in dem Angebot implizierte Bewertung liege deutlich unter dem historischen Schnitt der Aktie. Er nannte weitere Gründe, warum die Offerte in seinen Augen "nicht gerade großzügig" sei, darunter jüngste Transaktionen im Sektor oder die Bewertung des Konkurrenten Nexus , dessen Aktien demnächst in den SDax aufgenommen werden. Positiv sei aber, dass ein Übernahmeprozess die Aktie an der Börse wieder liquider mache. Aus Mitteilungen geht hervor, dass die Gesellschaftergruppe um die Familie Gotthardt im Falle einer Übernahme beabsichtigt, ihren bisherigen Anteil von 50,1 Prozent an der Gesellschaft zu behalten und eine strategische Partnerschaft mit CVC einzugehen. Entsprechend adressiert die Offerte also nur den am Markt gehandelten Streubesitz. Geplant ist, den Börsenhandel der Aktie anschließend zu beenden./tih/ag/mis