^Original-Research: Metro AG - von Montega AG12.02.2025 / 14:06 CET/CESTVeröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Serviceder EQS Group.Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatungoder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.---------------------------------------------------------------------------Einstufung von Montega AG zu Metro AG Unternehmen: Metro AG ISIN: DE000BFB0019 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Kaufen seit: 12.02.2025 Kursziel: 8,00 EUR (zuvor: 9,50 EUR) Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Christian Bruns, CFAKetínský plant Delisting der METRO und ErwerbsangebotMETRO hat am 5.2. eine Adhoc-Meldung zum geplanten Delisting desUnternehmens zum geplanten Delisting des Unternehmens veröffentlicht, dievon einem Übernahmeangebot des Großaktionärs EPGC in Höhe von 5,33 EUR jeAktie begleitet wurde. Die zeitgleich berichteten Q1 Zahlen passen zurenttäuschenden Guidance für 2024/25 und dem zuletzt wiederholten Trend einessoliden Umsatzwachstums bei unbefriedigender Profitabilität.Delisting und Erwerbsangebot zu 5,33 EUR je Aktie: Das geplante Delistingsoll von einem Delisting-Erwerbsangebot in Höhe von 5,33 EUR je Aktiebegleitet werden, was einem Aufschlag von etwa 36,5 % auf den Schlusskursvom 5. Februar 2025 entspricht. Das Angebot erfolgt durch den InvestorDaniel Ketínský bzw. dessen Beteiligungsgesellschaft EPGC, die bereits49,99 % der Anteile hält. Es folgt einer Vereinbarung zwischen der METRO unddem Großaktionär EPGC, in dem sich die Gesellschaft zum Widerruf derZulassung zum Handel an der Frankfurter Wertpapier Börse und zum Widerrufder Zulassung im Prime Standard des Regulierten Marktes verpflichtet sowieEPGC sich u.a. zur Unterstützung der Umsetzung der sCore-Strategie mitFinanzierungszusagen verpflichtet. Insgesamt ist dieses Angebot bisher dasdritte öffentliche Angebot von EPGC. Nachdem diese im Jahr 2018 einen Teilder Metro-Anteile der damaligen Gesellschafter Ceconomy und Hanielübernommen hatte, scheiterte im August 2019 ein Übernahmeangebot i.H.v.16,00 EUR je Stammaktie an der Mindestannahmeschwelle von 67,5%. Im Oktober2020 (EPGC-Anteil damals 29,9%) folgte dann ein freiwilliges öffentlichesÜbernahmeangebot in Höhe des Mindestbietpreises von 8,48 EUR je Stammaktie.Diese Angebote wurden in einer 'Begründeten Stellungnahme' desMETRO-Managements als 'nicht angemessen' beurteilt und von denGesellschaften der Gründungsgesellschafter Beisheim und Schmidt-Ruthenbeckabgelehnt. Daher ist es nur konsequent, dass das nun angekündigteDelistingangebot zu einem Kurs von 5,33 EUR je Aktie von denAltgesellschaftern, deren gepoolter Aktienanteil bei 24,99% liegt, wiederumnicht angenommen werden wird. Es wurde stattdessen ein'Non-Tender-Agreement' und eine Gesellschaftervereinbarung zwischen denAltgesellschaftern und EPGC geschlossen. Obwohl eine 'BegründeteStellungnahme' noch aussteht, sind sich Vorstand und AR der METRO einig,dass der Erwerbsangebotspreis von 5,33 EUR je Aktie 'das langfristigeWertpotenzial ... nicht vollständig reflektiert'.Stärkere Vertretung der Kretinsky-Interessen im AR geplant: Der Einladungzur HV ist zu entnehmen, dass mit Herrn Martin Plavec (EP Equity InvestmentS.à.r.l., Luxemburg, VR-Mitglied Casino) ein weiterer Vertreter derEP-Gruppe ein AR-Mandat erhalten soll. Wie die Lebensmittelzeitungberichtet, plant METROs Hauptaktionär Daniel Ketínský einen Wechsel an derSpitze des Aufsichtsrats. Die Nachfolge des scheidenden AR-VorsitzendenJürgen Steinemann soll der EPGC-Manager Roman Silha übernehmen, einerfahrener Banker (früherer CEO CAIB), der vor allem im M&A-Geschäftbewandert ist. Erst kürzlich übernahm ein anderes Ketínský-Vehikel (VESA)die Mehrheit (53,7%) der angeschlagenen französischen SupermarktgruppeCasino. Darüber hinaus hält Ketínský über VESA Anteile an der britischenSupermarktkette Sainsbury. Während wir einen Zusammenschluss der METRO miteinem dieser Unternehmen auch langfristig für unwahrscheinlich halten,würden wir Kooperationen in den nächsten Jahren nicht ausschließen.Fokus auf Kosten und Effizienz: METROs Management hat das Unternehmen in denletzten Jahren durchaus erfolgreich zu einem echten Multichannel-Großhändlerumgebaut und damit wachsende Umsätze erzielt. So stiegen 2023/24 sCore KPIswie der Anteil der Targetkunden (HoReCa, Trader) auf 76% am Umsatz. Außerdemwird der Belieferungshandel immer bedeutender (Anteil: +2PP yoy auf 26%) undder Ausbau der Eigenmarken (Umsatzanteil: +3PP auf 24%; Rohertragsmarge:25%) kommt voran. Gleichzeitig wurde das Sortiment erheblich ausgedünnt undauf Schnelldreher fokussiert, die METRO mit einer 'Buy more, pay less'(BMPL) - Strategie forciert. Weniger erfolgreich war das Management hingegenim Bereich der Kostensenkungen, da es weiterhin viel angehobenes Potenzialbei kostspieligen Prozessen gibt. Besonders im administrativen Bereichkönnten eine Harmonisierung der IT-Systeme, die globale Bündelung bestimmterProzesse sowie eine Reduzierung der Sortimentsbreite (z.B. in den BereichenKleidung und Konsumelektronik) die Strukturkosten spürbar senken. Auch aufder (verringerten) Verkaufsfläche sollte die reduzierte Sortimentsbreiteeinen geringeren Personaleinsatz ermöglichen. Insgesamt erwartet derMETRO-Vorstand daraus ein Einsparpotenzial von bis zu 300 Mio. EUR p.a. in2027/28, wie auf dem CMD im Dezember in Düsseldorf erläutert wurde. Wir sindder Ansicht, dass dies der Haupttreiber für kurzfristig verbesserteErgebnisse sein wird und sind uns sicher, dass der neu besetzte Aufsichtsratin dieser Hinsicht rasche Ergebnisse erwartet.Q1 in line mit enttäuschender Ergebnisguidance 2024/25, Langfristzielebekräftigt: Während die auf dem CMD veröffentlichte Managementguidance fürdie währungsbereinigte Umsatzentwicklung 2024/25 mit 3-7% im Rahmen unsererErwartungen lag, enttäuschte die EBITDA-Guidance 2024/25. Im laufendenGeschäftsjahr erwartet das Management zwar eine Verbesserung desadjustierten EBITDAs vor Transformationsaufwendungen nach aktualisierterDefinition (2023/24: 1.100 Mio. EUR). Nach diesen Aufwendungen in Höhe vonca. 150 Mio. EUR (2023/24: 42 Mio EUR) dürfte das EBITDA aber rückläufigsein. Zusätzlich werden weder EPS noch FCF im positiven Terrain erwartet.Dagegen hat das METRO Management seine finanziellen Ziele für das Jahr 2030bestätigt und erwartet u.a. ein EBITDA von 2 Mrd. EUR p.a. sowie einenjährlichen FCF von 600 Mio. EUR.Die Zahlen zum Q1 2024/25, METROs saisonal wichtigstem Quartal, zeigen einestarke Umsatzentwicklung mit einem sogar leicht über der Guidance liegendenbereinigten Umsatzwachstum von 7,1% (berichtet: +5,6%). Dabei verzeichnetedas Segment Ost mit 10,1% (ber.: 12,9%) den stärksten Anstieg. Während dasbereinigte EBITDA um 5 Mio. EUR auf 412 Mio. EUR geringfügig zulegen konnte,sank das berichtete EBITDA aufgrund geringerer Erträge ausImmobilintransaktionen und höherer Transformationskosten auf 408 Mio. EUR(2023/24: 436 Mio. EUR). Dabei konnten die Segmente Ost, Russland und Westzulegen, während die Segmente Deutschland und Sonstige rückläufig waren.Insbesondere die Entwicklung in Deutschland ist dabei weiterhinenttäuschend. Der FCF im Q1 war deutlich um 354 Mio. EUR auf -324 Mio. EURrückläufig. Dies lag neben dem Wegfall von Auszahlungen ausImmobilientransaktionen auch an einem um 300 Mio. EUR geringerenbetrieblichen Cashflow. METRO nannte zur Begründung neben früher beglichenenLieferantenverbindlichkeiten die Verlängerung von Zahlungszielen ausKreditkarten in Russland, die die Liquidität in Russland auf 70 Mio. EURreduzierten. Auch wenn wir keine Fortsetzung der schwächeren FCF-Entwicklungin den kommenden Quartalen erwarten, dürfte der FCF auch im FY 2024/25deutlich negativ bleiben. Die schwache Entwicklung in Q1 könnte dieRefinanzierung der zum 19.03.2025 fälligen 600 Mio. EUR-Anleihe erschweren.Wir haben unsere Umsatzprognosen für die kommenden Jahre leicht nach obenangepasst, aber unsere Erwartungen für die Ergebnisentwicklung deutlichzurückgenommen. Unser DCF-basiertes Kursziel sinkt auf 8,00 EUR je Aktie.Fazit: Auch wenn wir bei unseren mittelfristigen Ergebnisprognoseninsbesondere aufgrund kurzfristig höherer Transformationskosten vorsichtigergeworden sind, bleiben wir davon überzeugt, dass künftige Umsatzsteigerungenaufgrund einer verbesserten Kosteneffizienz stark skalieren werden und derSchlüssel zu Ergebnissteigerungen der nächsten Jahre sein dürften. Selbstwenn METRO die eigenen Finanzziele 2030 nicht gänzlich erreicht, ist dasUnternehmen auch anhand unserer deutlich niedrigeren Erwartungen signifikantunterbewertet. Das für März 2025 angekündigte Delisting-Erwerbsangebot liegtmit 5,33 EUR je Aktie erheblich unter dem von uns ermittelten fairen Wert jeAktie. Die Gesellschaften der Gründungsaktionäre werden ihre Aktien zudiesem Kurs nicht abgeben. Kurzfristig haben Investoren bis zum Ablauf desAngebots eine fast kostenlose 'Put-Option' bei 5,33 EUR. Zudem könnte dasAngebot noch aufgebessert werden. Langfristig ist zu überlegen, dass es zueinem späteren Zeitpunkt einen Beherrschungsvertrag und eventuell einenSqueeze-Out geben könnte. Solche Strukturmaßnahmen erforderten ein IDWS1-Gutachen und würden u.E. vermutlich zu einem höheren Abfindungsangebotführen. Ob es ein solches Angebot geben wird, ist ungewiss, insbesondereHöhe und Zeitpunkt eines solchen. Ebenso könnte die von uns erwarteteErgebnisverbesserung nicht eintreten. Das Delisting wird sicherlich zu einerVerschlechterung der Liquidität der Aktie führen. Dies würden wir über eineErhöhung des Beta-Faktor in unserem Modell abbilden, was zu einer Reduktionunseres Kursziels führen dürfte. So würde eine Erhöhung des Beta-Faktors von1,20 auf 1,57 zu einem fairen Wert in Höhe des Delistingangebots führen. DieMETRO-Aktie empfehlen wir daher nur Investoren zum Kauf, die einenlangfristigen Anlagehorizont haben und für die die absehbare Illiquiditätkein unüberwindbares Hemmnis darstellt.+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschlussbestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++Über Montega:Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäusermit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universumumfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte undwird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega verstehtsich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren undfokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie dieVeranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kundenzählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter undFamily Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. DieAnalysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zumTop-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in derAnalyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:http://www.more-ir.de/d/31743.pdfKontakt für Rückfragen:Montega AG - Equity ResearchTel.: +49 (0)40 41111 37-80Web: www.montega.deE-Mail: research@montega.deLinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag---------------------------------------------------------------------------Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, CorporateNews/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.Medienarchiv unter https://eqs-news.com---------------------------------------------------------------------------2085395 12.02.2025 CET/CEST°