FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Donnerstag vor geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gefallen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank um 0,17 Prozent auf 131,01 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 2,52 Prozent. Weiterhin steht der Zollkonflikt im Blick der Märkte. Verhandlungen zwischen Japan und den USA machten etwas Mut, hieß es am Markt. Am Mittwochabend hatten noch Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell die Stimmung getrübt. Er hatte vor einer höheren Inflation und einem langsameren Wirtschaftswachstum gewarnt. "Die bisher angekündigten Zollerhöhungen sind deutlich größer als erwartet, und das Gleiche dürfte für die wirtschaftlichen Auswirkungen gelten, zu denen eine höhere Inflation und ein langsameres Wachstum gehören werden", sagte der Fed-Chef bei einem Auftritt in Chicago. Die Finanzmärkte warten auf die Europäische Zentralbank (EZB). Die Notenbank dürfte nach einhelliger Einschätzung von Volkswirten erneut ihre Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte senken. Mit Spannung wird die Pressekonferenz von Notenbankchefin Christine Lagarde erwartet. "Aus Marktsicht wird entscheidend sein, wie sich Lagarde und der EZB-Rat mit Blick auf die folgenden Sitzungen positionieren werden, also wie die Reaktionsfunktion der EZB angesichts der von der US-Zollpolitik ausgehenden Konjunkturrisiken ist", schreiben die Volkswirte der Dekabank. "Die Diskussion bei wichtigen Marktteilnehmern, dass es mit Blick auf die kommenden Monate eher schnellere als langsamere Zinssenkungen geben wird als aktuell eingepreist, dürfte Bestand haben."/jsl/jkr/zb