NEW YORK (dpa-AFX) - Die zuletzt wieder gestiegene Risikofreude der US-Anleger hält am Mittwoch an. Ein Bericht des "Wall Street Journal", wonach die USA eine teils deutliche Senkung der China-Zölle erwägen, sorgte für Freude am Aktienmarkt. So stieg der Dow Jones Industrial im frühen Handel um 2,59 Prozent auf 40.203 Punkte. Bereits tags zuvor hatte sich der US-Leitindex klar erholt, nachdem er am Ostermontag zeitweise noch unter 38.000 Punkte gerutscht war. Auslöser waren harsche Worte des US-Präsidenten in Richtung des Notenbankchefs. Inzwischen sorgte Donald Trump aber für Entspannung, indem er klarstellte, dass er nicht vorhabe, Jerome Powell zu entlassen. Er würde gerne sehen, dass dieser aktiver wird, was Zinssenkungen angehe. Es sei die perfekte Zeit für eine Zinssenkung, aber wenn Powell es nicht mache, sei das auch nicht das Ende, sagte Trump. Zudem ließ der Präsident seine Sprecherin mitteilen, dass man in Richtung Handelsabkommen vorankomme. Zoll-Hoffnung hatte es bereits am Vortag gegeben. Medien hatten berichtet, US-Finanzminister Scott Bessent wolle eine baldige Deeskalation im Zollstreit mit China. Die Zoll-Hoffnung gab am Mittwoch Technologiewerten Auftrieb. Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 3,70 Prozent auf 18.952 Punkte zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 3,04 Prozent auf 5.448 Punkte hinauf. Besonders im Fokus standen wie üblich die sogenannten glorreichen Sieben: Alphabet , Microsoft , Apple , Meta , Amazon , Nvidia und Tesla . Sie alle legten am Mittwoch deutlich zu - Apple und Meta trotz Strafen der EU in dreistelliger Millionenhöhe wegen der Verletzung europäischen Digitalrechts. Tesla hilft derweil nach erwartungsgemäß schwachen Quartalszahlen vor allem der Kurswechsel ihres Chefs Elon Musk. Ab Mai will er eigenen Angaben zufolge "erheblich" weniger Zeit als Trumps Kostensenker im Regierungsapparat verbringen. Stattdessen werde er sich wieder mehr um die Belange des Elektroauto-Herstellers kümmern. Die Tesla-Aktien gewannen 6,8 Prozent, stehen seit Jahresbeginn aber immer noch mit 37 Prozent im Minus. Der Flugzeugbauer Boeing gewinnt in seiner Dauerkrise wieder etwas Tritt. Auch weil die Flugzeugproduktion anzog, verbrannte der Konzern im ersten Quartal weniger Geld als gedacht. Zudem zeigte sich Boeing-Chef Kelly Ortberg zuversichtlich, die Produktion des Mittelstreckenjets 737 Max im Jahresverlauf wieder auf das Niveau von Ende 2024 hochzufahren. Die Boeing-Papiere zogen um 6,5 Prozent an. Dem Halbleiterhersteller Intel steht offenbar ein weiterer tiefgreifender personeller Einschnitt bevor. Das kriselnde Unternehmen werde noch in dieser Woche den Abbau von mehr als einem Fünftel der Belegschaft verkünden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine in die Pläne eingeweihte Person. Am Markt kam das gut an: Die Intel-Anteile legten um 7 Prozent zu, auf allerdings niedrigem Niveau./ajx/he