US-Zölle werden weltweites Wachstum der Wirtschaft und derVersicherungsprämien bremsen, sagt Swiss Re Institute^Swiss Re Ltd / Schlagwort(e): Prognose/MarktberichtUS-Zölle werden weltweites Wachstum der Wirtschaft und derVersicherungsprämien bremsen, sagt Swiss Re Institute09.07.2025 / 10:00 CET/CEST--------------------------------------------------------------------------- * US-Zölle belasten das globale Wirtschaftswachstum - nach 2,8% im Jahr 2024 werden für 2025 nur noch 2,3% erwartet * Angesichts des instabilen politischen Umfelds und des Wettbewerbsdrucks verzeichnen Lebens- wie auch Nichtlebenversicherer rückläufiges Prämienwachstum * Am härtesten von den Zöllen betroffen ist die US-Motorfahrzeug-Kaskoversicherung; in anderen Bereichen könnten sich für Versicherer Chancen ergebenZürich, 9. Juli 2025 - Das weltweite Wirtschaftswachstum lässt nach, weildie US-Zollpolitik den Handel erschwert und die politische Unsicherheiterhöht. Konsumenten und Unternehmen dürften bereits begonnen haben, wegender Unsicherheit ihre Ausgaben und Investitionen zurückzufahren, auch wenndies in den Wirtschaftsdaten noch nicht überall erkennbar ist. Das globaleBIP-Wachstum (inflationsbereinigt) wird sich von 2,8% im Jahr 2024 auf 2,3%im Jahr 2025 und 2,4% im Jahr 2026 abschwächen, prognostiziert das Swiss ReInstitute im World Insurance sigma. Diesem Trend dürfte auch dieVersicherungswirtschaft folgen: Das Wachstum des globalen Prämienvolumensdürfte von 5,2% im vergangenen auf 2% in diesem Jahr sinken und 2026 leichtauf 2,3% steigen.Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die Aussichten für dieProfitabilität der Versicherer sind wegen der immer noch steigendenKapitalerträge nach wie vor positiv. Aber die Zölle bremsen das globaleBIP-Wachstum und dürften damit wohl auch die Nachfrage nach Versicherungenbelasten. Langfristig führt die Zollpolitik der USA zu einer stärkerenFragmentierung der Märkte, was die Bezahlbarkeit und Verfügbarkeit vonVersicherungen einschränkt, und damit nimmt auch die Widerstandsfähigkeitgegen Risiken weltweit ab.»USA durch Zölle im StagflationsschockDie Volatilität der politischen Entscheidungen in den USA unter deraktuellen Administration hat das Vertrauen in die US-Regierung gemindert -ein Paradigmenwechsel, der den Status der USA als «sicherer Hafen» fürKapital aus aller Welt untergräbt. Daher hat das Swiss Re Institute dieErwartungen an das Wachstum der meisten wichtigen Volkswirtschaften im Jahr2025 gesenkt.Nach mehreren Jahren, in denen die USA im Nachgang der Pandemie das höchsteBIP-Wachstum hatten (verglichen mit Kanada, dem Vereinigten Königreich,Deutschland, Italien, Frankreich, Japan, Australien), wird für dieses Jahrnur noch mit 1,5% gerechnet (nach 2,8% im Jahr 2024). Da die Effizienz derglobalen Lieferketten abnimmt und die US-Industrie stärker vor ausländischerKonkurrenz geschützt wird, dürfte die Inflation in den USA im Durchschnittstrukturell zunehmen.Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re: «Die US-Konsumentenwerden die grössten Leidtragenden der US-Zollpolitik sein und aufgrund derhöheren Preise bei den Ausgaben sparen. Dies wiederum wird das US-Wachstumbelasten, das vor allem von den Konsumausgaben abhängt.»Im Verlauf von 2026 prognostiziert das Swiss Re Institute eine Erholung vomZollschock mit einem etwas stärkeren Wachstum von 1,8%, weil die Wirtschaftsich auf eine «neue Normalität» mit höheren Zöllen einstellt und dieArbeitsmarktbedingungen sich stabilisieren. Mittel- bis langfristig istjedoch damit zu rechnen, dass der verringerte Austausch von Waren,Dienstleistungen, Kapital und Menschen das Potenzialwachstum strukturelldämpft.In Europa wird allein die politische Unsicherheit die Konjunktur belastenund in diesem Jahr zu einem unveränderten Wachstum von 0,8% führen. Dasgrösste Risiko für den Basisausblick sind die Handelsgespräche zwischen denUSA und der EU. 2026 könnte sich die Lage im Vergleich zum schwächerenWachstum des Jahres 2025 aufhellen, weil die neue deutsche Regierung einenexpansiveren finanzpolitischen Kurs fährt und weitere Zinssenkungen der EZBfür günstige Kreditkonditionen sorgen. In der Folge sollte die Eurozone 2026um 1,3% wachsen. Chinas BIP-Wachstum wird sich voraussichtlich auf 4,7%verlangsamen (2024: 5,0%), da Zölle und anhaltende Unsicherheit dieWirtschaftstätigkeit ebenfalls beeinträchtigen.Durch die beschleunigte Fragmentierung der Volkswirtschaften und Märktekönnen auf Versicherer erhebliche Risiken und Kosten zukommen.Handelshemmnisse und Lieferkettenprobleme oder Reshoring-Massnahmen könnendie Inflation längerfristig anheizen, was sich auf die Schadenkostenauswirkt. Beschränkungen des freien Kapitalverkehrs für Rück-/Versichererkönnen zu einer ineffizienten Kapitalallokation und höheren Kapitalkostenführen, was Versicherungen verteuert und die Versicherbarkeit vonSpitzenrisiken in Frage stellen könnte.Nachlassendes Prämienwachstum, Profitabilität weiterhin positivNach einem starken Jahr 2024 schwächt sich das Wachstum der globalenVersicherungswirtschaft sowohl im Leben- als auch im Nichtlebengeschäft ab.Den Prognosen des Swiss Re Institute zufolge wird das Gesamtprämienwachstum2025 gegenüber dem Vorjahr bei 2% und 2026 bei 2,3% liegen, was etwa einerHalbierung des Wachstums von 2024 entspricht.In der Nichtlebenversicherung führen der zunehmende Wettbewerb in denprivaten Sparten und die schwieriger werdenden Marktbedingungen in dengewerblichen Sparten dazu, dass das Prämienwachstum stark zurückgeht, von4,7% im vergangenen auf 2,6% im Jahr 2025. In der Lebensversicherung wirdnach den starken 6,1% von 2024 nun im Zuge der sinkenden Zinsen mit einemdeutlichen Rückgang des Prämienwachstums auf 1% gerechnet, bevor es 2026 auf2,4% ansteigen dürfte. Gleichzeitig bleiben die Aussichten für dieProfitabilität der Versicherer wegen der immer noch steigendenKapitalerträge positiv.US-Motorfahrzeugversicherung am stärksten von Zöllen betroffenDie Zölle werden die Versicherungswirtschaft in den einzelnen Regionenunterschiedlich stark belasten. In den USA rechnet das Swiss Re Institutemit den stärksten - wenn auch beherrschbaren - Auswirkungen, ausserhalb nurmit begrenzten Effekten.Weil die Importkosten steigen, dürften sich die Zölle in den USA vor allemauf die Höhe der Schäden auswirken, insbesondere in der Motorfahrzeug- undder Bauversicherungssparte. Am stärksten betroffen ist dieUS-Motorfahrzeug-Kaskoversicherung. Durch die US-Zölle droht eineVerteuerung der Ersatzteile für Reparaturen, aber auch von Neu- undGebrauchtwagen, die als Ersatzfahrzeug benötigt werden.Im Vergleich zu den Auswirkungen der Inflation während der Covid-Pandemiedürfte der Anstieg der Schadenhöhe allerdings gemässigt ausfallen. DieKosten für Reparaturen und Ersatzfahrzeuge dürften 2025 in derUS-Motorfahrzeugversicherung um 3,8% steigen - weit weniger als 2021 (14%)und 2022 (13%).Gleichzeitig können Zölle und Unsicherheit auch Chancen eröffnen. Einerhöhtes Risikobewusstsein kommt Versicherern in der Regel zugute, sofernder wirtschaftliche Schock nicht allzu stark ist. Dies gilt für Sparten, dieSchutz vor wirtschaftlichen und finanziellen Verwerfungen bieten, wie etwadie Kredit- und Kautionsversicherung.Die Transportversicherung ausserhalb der USA könnte von einer Neuordnung derLieferketten profitieren, wenn andere Wirtschaftsräume den Handeluntereinander verstärken. Auch das durch Konjunkturpakete wie in China undder EU beflügelte Wachstum und eine mögliche Lockerung der Geldpolitikkönnten die Versicherungsnachfrage ankurbeln.Die 20 grössten Versicherungsmärkte der Welt nach nominalem Prämienvolumen,2024 vs. 2023: Rang Land Prämienvolu- Weltmarkt- men (Mrd. anteil USD) 2024 2023 Änderung in % 2024 2023 1 USA 3.497 3.233 8,1- 44,8- 44,- % % 4% 2 China 792 724 9,4- 10,2- 9,9- % % % 3 Vereinigtes 485 454 6,8- 6,2% 6,2- Königreich % % 4 Japan 339 363 -6,- 4,4% 5,0- 6% % 5 Frankreich 292 264 10,- 3,8% 3,6- 8% % 6 Deutschland 266 254 5,0- 3,4% 3,5- % % 7 Kanada 181 172 4,7- 2,3% 2,4- % % 8 Italien 180 157 14,- 2,3% 2,2- 6% % 9 Südkorea 176 177 -0,- 2,3% 2,4- 8% % 10 Indien 141 136 4,0- 1,8% 1,9- % % 11 Niederlande 99 92 7,0- 1,3% 1,3- % % 12 Brasilien 89 86 3,8- 1,1% 1,2- % % 13 Taiwan 84 78 8,2- 1,1% 1,1- % % 14 Spanien 81 83 -1,- 1,0% 1,1- 4% % 15 Australien 75 75 0,3- 1,0% 1,0- % % 16 Hongkong 74 67 11,- 1,0% 0,9- 3% % 17 Schweiz 63 61 3,2- 0,8% 0,8- % % 18 Schweden 53 44 18,- 0,7% 0,6- 9% % 19 Mexiko 51 45 13,- 0,7% 0,6- 5% % 20 Belgien 50 47 5,0- 0,6% 0,7- % % Top 20 Märkte 7.068 6.612 6,9- 90,6- 90,- % % 9% Welt 7.799 7.276 7,2- %Quelle: Swiss Re Institute, 3. Juli 2025So erhalten Sie diese sigma-Studie:Die englische Ausgabe der sigma-Studie 2/2025 «World Insurance in 2025: ariskier, more fragmented world order» steht in elektronischer Form zurVerfügung. Sie können diese hier herunterladen: StudieFür weitere Fragen, bitte kontaktieren Sie Swiss Re Media Relations: + 41(0)43 285 7171 oder Media_Relations@Swissre.com.Bitte klicken Sie hier, um auf die Pressemitteilungen von Swiss Rezuzugreifen.Swiss ReDie Swiss Re Gruppe ist einer der weltweit führenden Anbieter vonRückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen desRisikotransfers mit dem Ziel, die Welt widerstandsfähiger zu machen. Sieantizipiert und steuert Risiken - von Naturkatastrophen bis zum Klimawandel,von alternden Bevölkerungen bis zur Cyber-Kriminalität. Ziel der Swiss ReGruppe ist es, der Gesellschaft zu helfen, erfolgreich zu sein undFortschritte zu machen, indem sie für ihre Kunden neue Möglichkeiten undLösungen entwickelt. Die Swiss Re Gruppe hat ihren Hauptsitz in Zürich, wosie 1863 gegründet wurde, und ist über ein Netzwerk von rund 70Geschäftsstellen weltweit tätig.Hinweise zu Aussagen über zukünftige EntwicklungenGewisse hier enthaltene Aussagen und Abbildungen sind zukunftsgerichtet.Diese Aussagen (u. a. zu Vorhaben, Zielen und Trends) und Illustrationennennen aktuelle Erwartungen bezüglich zukünftiger Entwicklungen auf derBasis bestimmter Annahmen und beinhalten auch Aussagen, die sich nichtdirekt auf Tatsachen in der Gegenwart oder in der Vergangenheit beziehen.Weitere Informationen finden Sie hier: Legal Notice section of Swiss Re'swebsite.---------------------------------------------------------------------------Ende der Medienmitteilungen--------------------------------------------------------------------------- Sprache: Deutsch Unternehmen: Swiss Re Ltd Mythenquai 50/60 8022 Zürich Schweiz Telefon: +41 (0) 43 285 71 71 E-Mail: Media_Relations@swissre.com Internet: www.swissre.com ISIN: CH0126881561 Valorennummer: 12688156 Börsen: SIX Swiss Exchange EQS News ID: 2167368Ende der Mitteilung EQS News-Service---------------------------------------------------------------------------2167368 09.07.2025 CET/CEST°